Keine erneute Erweiterung der Europäischen Schule (ESF) zu Lasten der Ernst-Reuter-Schulen (ERS)

Die ESF leidet durch die zusätzliche Ansiedlung von EZB und SSM unter akutem Platzmangel. Die politisch Verantwortlichen haben es versäumt, rechtzeitig zu handeln. Das Provisorium geht zu Lasten der ERS und bietet keine nachhaltige Lösung für die Platzprobleme der ESF.

Die Europäische Schule (EFS), eine öffentlich-rechtliche Bildungseinrichtung in Frankfurt wurde 2002 errichtet und incl. Kinderhort für 850 Kinder konzipiert. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von in Frankfurt ansässigen europäischen Institutionen haben einen Rechtsanspruch auf eine schulische Ausbildung für ihre Kinder. Bereits bei Gründung sprach man von einer Übergangslösung.

Das Gelände, auf dem sich eine Bezirkssportanlage befand, mussten die Ernst-Reuter-Schulen (ERS) seinerzeit an die EFS abgeben, die damit den Ernst-Reuter-Schulen und Sportvereinen im Stadtteil fehlen. Weiterhin wurde trotz vieler Proteste keine Lösung für die unerträgliche Verkehrssituation am Praunheimer Weg gefunden; insbesondere Schülern mit Behinderungen wird der Zugang zum Schulgelände der ERS erheblich erschwert.

Obwohl schon lange bekannt ist, dass die Europäische Zentralbank (EZB) sowie die Europäische Bankenaufsicht (SSM) nach Frankfurt kommen, hat man seitens der Stadt und des Bundes versäumt, frühzeitig die erwartende steigende Schülerzahl zu berücksichtigen.

Als Zwischenlösung für die ESF wird auf dem Gelände der ERS gerade ein Gebäude in Ständerbauweise, bestehend aus Klassenräumen, Räumlichkeiten für Sport- und Bewegung, Cafeteria- bzw. Mensabereich, errichtet. Finanziert wird dieses durch die EZB; eventuelle Mehrkosten muss die Stadt finanzieren.

Nur auf Druck der ERS-Schulgemeinden hat die Stadt der ERS eine Ersatzfläche zugewiesen; die sogenannte Hundewiese. Diese ist aber nicht erschlossen und daher auch nicht kurzfristig nutzbar.

Diese Lösung ist nicht nachhaltig. Die EFS hat zurzeit ca. 1450 Schüler. Insgesamt ist innerhalb der nächsten 3 bis 5 Jahren von 2500 Schülern auszugehen. Eine Machbarkeitsstudie im Auftrag des Bundes soll Aufschluss geben, ob die EFS an dem bisherigen Standort verbleibt und weiter ausgebaut wird, oder ob ein neuer Standort gesucht werden muss. Es ist unmittelbar einzusehen, dass ein neuer Standort notwendig wird.

Das Versäumnis der Verantwortlichen wird auf dem Rücken der Schüler ausgetragen. Zusätzlich werden die Schüler der beiden ERS täglich wahrnehmen, dass sie auf Sportunterricht verzichten müssen, Bauten auf ihrem Gelände errichtet werden, während bei ihnen Gebäude verfallen.

Die betroffenen Schulgemeinden befürchten, dass sich eine Lösung durch das Gerangel der politisch Verantwortlichen u.a. durch zeitraubende Planungsverfahren über Jahre hinziehen wird. Während dieser Zeit verfallen die Ernst-Reuter-Schulen weiter; Frankfurter Modellschulen, die seit Jahrzehnten ihren Bildungsauftrag in hervorragender Weise erfüllen und an denen gelingende Integration täglich erlebt werden kann.

Die Gesamtsituation wirkt sich schon jetzt negativ auf den Stadtteil- und Schulfrieden der ERS aus; es kursiert der Begriff „Zweiklassengesellschaft“. Der Sicherheitszaun, der die ESF umgeben muss, verstärkt diese Wahrnehmung.

Daher folgende Forderungen:

- Eine sofortige – ernst gemeinte – Einbeziehung der betroffenen Schulgemeinden im Rahmen einer demokratischen Lösungsfindung,
um kurz- und langfristig Abhilfe zu schaffen.
- Eine nachhaltige Planung seitens der Bundesregierung und der Stadt Frankfurt, die auch dem zukünftig erwarteten Platzbedarf der
EFS gerecht wird, ohne dass dadurch andere Schulen benachteiligt werden.
- Eine klare Zusage der Stadt Frankfurt, das die benötigte Infrastruktur für die hier angesiedelten europäischen Institutionen sicherstellt.
Dies beinhaltet eine umgehende Erarbeitung eines nachhaltigen Konzepts für die Erweiterung der ESF.
- Ein klares Bekenntnis der Stadt Frankfurt zu ihren Schulen. Dies betrifft neben der Haltung zur Erweiterung der europäischen Schule
auch die sofortige Bereitstellung von Finanzmitteln für den dringenden Sanierungsbedarf an der ERS II:
* Sofortiger Neubau von Sporthallen zur Entlastung der seit Jahren zum Bersten angespannten Platzsituation im Sportbereich
der Ernst-Reuter-Schulen
* Sofortige Sanierung der stillgelegten Schwimmhalle
* Sofortige Zusammenstellung einer professionellen Planungsgruppe für die Sanierung der beiden Ernst-Reuter-Schulen
ab dem Jahr 2017

Links
http://www.ersii.de
http://ernst-reuter-schule1.de/
http://www.esffm.org/home.html
http://www.esfparents.org/images/documents/Newsletter-2015-1de.pdf

Susann Sabert und Henrik Lohrberg
Vorsitzende des Schulelternbeirats der Ernst-Reuter-Schule II

Schulen und Bildung stadtweit

Ergebnisbericht zur Idee liegt vor!

221 von 200 Unterstützern Verbleibende Zeit: 0 Minuten

Die Unterstützungsfrist ist abgelaufen

Der Unterstützungszeitraum für diese Idee ist leider bereits abgelaufen. Falls Sie jedoch eine eigene Idee einreichen möchten, können Sie das hier tun.

Idee einreichen Zurück zur Übersicht

Neuigkeiten des Autors

Der Autor der Idee hat bislang keine Neuigkeiten zu seiner Idee hinzugefügt.

Antwort der Verwaltung

Umsetzung

Die Erweiterung der Europäischen Schule (ESF) am Standort Praunheimer Weg geht nicht zu Lasten der Ernst-Reuter-Schulen. Vielmehr wird das Ernst-Reuter-Schulgelände künftig deutlich größer werden als bisher. Das Schulgelände wird um den Bereich der so genannten Hundewiese erweitert. Dies war Voraussetzung für die Entscheidung, der Europäischen Schule das Gelände der Traglufthalle zuzugestehen. Auch planungsrechtlich ist diese Lösung abgesichert. Der Magistrat hat die dort ursprünglich vorgesehene Trasse der Regionaltangente West aufgegeben.

Die Erweiterung der ESF und die Sanierung der beiden Ernst-Reuter-Schulen haben nichts miteinander zu tun. Die ESF-Erweiterung ist ein Projekt der Bundesregierung, die Sanierung der Ernst-Reuter-Schulen eine kommunale Angelegenheit. Die Planung zur Sanierung der Ernst-Reuter-Schulen hat bereits vor Jahren begonnen. Diese Sanierung wird die größte sein, welche die Stadt Frankfurt am Main jemals durchgeführt hat.

Die Kosten werden zurzeit auf 56 Millionen Euro geschätzt – und liegen damit höher als beispielsweise beim Neubau des Gymnasiums Riedberg. Der Zeitplan sieht einen Baubeginn der Sanierung voraussichtlich im Jahr 2018 vor. Die Schulen wurden bereits in mehreren Planungsrunden eingebunden, das wird auch weiter so gehandhabt. Der Magistrat wird den Weg des Dialogs und der transparenten Planung weiter fortführen. Die Vorschläge der Schulgemeinden für die künftige Gestaltung des größten Frankfurter Schulgeländes sollen so weit wie möglich in die Planung einfließen.

 

Die Erweiterung der Europäischen Schule wird die Sanierung der Ernst-Reuter-Schulen nicht verzögern oder gar verhindern. Eine vom Bund beauftragte Machbarkeitsstudie hat inzwischen ergeben, dass die nötige Platzkapazität für die ESF auf dem jetzigen Schulgelände nicht darstellbar ist. Deswegen wird es einen Neubau an anderer Stelle geben. Der Magistrat hat dem zuständigen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bereits ein Angebot bezüglich eines alternativen Standorts innerhalb der Frankfurter Stadtgrenzen zukommen lassen. 

Die letzten Unterstützer

Anonymer Nutzer

vor 3.315 Tagen
Ich unterstütze die Idee, weil:

alle Kinder das gleiche Recht auf Bildung haben und das in angemessenen Räumlichkeiten. Während die ERS zusehends verfällt, wird die ESF mit den zahlungskräftigen Eltern ausgebaut. Allein die Verke...

Anonymisiert

vor 3.318 Tagen
Ich unterstütze die Idee, weil:

Es nicht sein kann, dass Kinder von Bediensteten der EU/ EZB etc. privilegiert werden, mehr Bildung & Förderung zubekommen und dafür Unsummen von Steuergeldern genutzt werden, während die nicht pri...

Anonymer Nutzer

vor 3.323 Tagen
Ich unterstütze die Idee, weil:

Jeder Schüler hat das Recht, gut ausgebildet zu werden. Das geht aber nur, wenn auch die Bedingungen dafür geschaffen werden, erfolgreich zu lernen. Diese Bedingenungen sind an der Ernst-Reuter-Sch...

Anonymisiert

vor 3.326 Tagen
Ich unterstütze die Idee, weil:

Die Erst Reuter Schule hat im Stadtparlament keine Lobby

Die komplette Liste der Unterstützer einsehen

Kommentare (2)

Kommentare können Sie nur abgeben, wenn Sie angemeldet sind.

Susann Sabert

ID: 201 31.01.2015 11:55

Leider werden die Begründungen der Unterstützer nicht angezeigt. Daher die Begründung meines Sohnes Paul nochmals als Kommentar:

Ich hoffe, dass meine Schule ERS II bald saniert wird, damit ich in den Klassenräumen nicht mehr frieren muss und dem Schimmel ausgesetzt bin.

Auch würde ich mich freuen, wenn unsere Schwimmhalle wieder nutzbar wäre. Dann könnte auch die DLRG ihr Training dort abhalten. Jetzt trainieren wir auf 2 Bahnen in den Titus-Thermen.

Weil die Stadt Anfang 2014 die Bäderpreise erhöht hat, wurde der Mitgliedsbeitrag pro Jahr auf € 140 (vorher € 90) erhöht. Seitdem haben viele meiner Vereinskameraden mit dem Training aufgehört. Wäre toll mit ihnen wieder zusammen zu trainieren.

Claudia Holitzki

ID: 627 15.02.2020 09:38

aus der Antwort des Magistrats Jan 2015: Die Erweiterung der Europäischen Schule wird die Sanierung der Ernst-Reuter-Schulen nicht verzögern oder gar verhindern. Eine vom Bund beauftragte Machbarkeitsstudie hat inzwischen ergeben, dass die nötige Platzkapazität für die ESF auf dem jetzigen Schulgelände nicht darstellbar ist. Deswegen wird es einen Neubau an anderer Stelle geben. Der Magistrat hat dem zuständigen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bereits ein Angebot bezüglich eines alternativen Standorts innerhalb der Frankfurter Stadtgrenzen zukommen lassen.

Und? Was ist passiert?

Weitere Ideen